Siegener Unternehmen als Projektpartner der Zukunftswerkstatt

Im vergangenen Wintersemester untersuchte eine Studierendengruppe der Zukunftswerkstatt das Thema: „Junge Menschen als Fachkräfte im Siegerland“ innerhalb eines Praxisseminars. Dabei wurden in einer ersten Stufe die praktischen Erfahrungen von vier Betrieben im Siegerland durch jeweils einen Gruppe von Studierenden untersucht. Als Projektpartner konnten die Siegener Unternehmen: Dango & Dienenthal Maschinebau GmbH, Hees Bürowelt GmbH, Slavinski & Co. GmbH und Asentics GmbH & Co. KG gewonnen werden, die ihre bisherige Personalpolitik in Bezug auf das Thema „Junge Menschen als Fachkräfte im Siegerland“ beleuchten ließen.

Unter der Leitung von Robert Kebbekus bietet die Zukunftswerkstatt am Lehrstuhl für Innovations- und Kompetenzmanagement der Universität Siegen seit 2007 die Praxisseminare als Lehrveranstaltung für Studierende an. Innerhalb eines semesterbegleitenden Praxisseminars werden reale und komplexe Fragestellungen mit Studierendengruppen aus verschiedenen Studiengängen (BWL, Wirtschaftsrecht etc.) bearbeitet. Für die Studenten bietet ein solches Praxisprojekt viele Vorteile, zum einen die Möglichkeit den praktischen Umgang mit dem erlernten theoretischen Wissen zu trainieren, innerhalb einer Gruppe als Teammitglied an einem Lösungsteil zu arbeiten und letztlich auch die wertvolle Gelegenheit, potentielle Arbeitgeber aus der Region und darüber hinaus kennenzulernen.

Robert Kebbekus (Seminarleiter) merkt dazu an:

In den letzten Monaten und Jahren hört man zum einen immer wieder von jungen Menschen, die keinen geeigneten Ausbildungs- oder Arbeitsplatz finden und zum anderen von Unternehmen, die Schwierigkeiten dabei haben ihre offenen Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu besetzten.

Wirft man einen Blick in die Medien gibt es eine unüberschaubare Gemengelage mit vielen Meinungen und Begriffen wie Fachkräftemangel oder Wertewandel. Eine für Unternehmen objektive Betrachtung des Themas, oder gar Empfehlungen wie sie selber mögliche Probleme hinsichtlich der Mitarbeitersuche mit Bordmitteln nachhaltig lösen können, findet man so gut wie nie. Wir wollten herausbekommen, wie die Unternehmen in Siegerland sich auf dem Arbeitsmarkt präsentieren und mit Lösungen sie Mitarbeiter an sich binden. Dabei ergaben sich drei zentrale Fragen auf die wir Antworten finden wollten:

  1. Welche Ansprüche und Bedürfnisse haben die Betriebe im Siegerland in ihrer Funktion als Ausbildungsstätte oder Arbeitgeber bei der Auswahl junger Menschen und welchen Schwierigkeiten sehen sie sich gegenüber?
  2. Welche Wege der Ansprache und Kontaktaufnahme werden bereits genutzt und wie erfolgreich sind diese?
  3. Gibt es Überschneidungen bei den gemachten Erfahrungen der kooperierenden Unternehmen und wie hängen diese zusammen?

Über die Laufzeit eines Semesters, vom Oktober 2015 bis Februar 2016, untersuchten die Studierenden die kooperierenden Unternehmen genauer. Durch die Entwicklung und Durchführung der Analyse von Studierenden, die gleichzeitig die zukünftige Anspruchsgruppe für die Unternehmen darstellen, konnten exakt deren Bedürfnisse, Sichtweisen und Lebenswünsche berücksichtig werden. Die „Erforschung“ eines Unternehmens erfolgte dabei auf verschiedene Ebenen, etwa durch Tiefeninterviews, beispielsweise mit Inhabern, Auszubildenden oder Führungskräften, einer eingehenden Analyse bestehender Unterlagen, wie beispielsweise dem Internetauftritt oder bisher verwendeten Printmedien, aber auch durch die Interpretation der vorherrschenden Unternehmenskultur. Es dabei unabdingbar mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, um an die wertvollen Aussagen zwischen den Zeilen zu kommen. Die Studierenden hatten die Aufgabe, neben generellen Aussagen auch eigene Handlungs- und Verhaltensempfehlungen für die beteiligten Betriebe zu finden, um zentrale Anforderungen junger Menschen bei der Wahl ihres Ausbildungsplatzes oder der späteren Berufswahl aufzugreifen und somit zu berücksichtigen.

Die Ziele eines solchen Seminars sind, neben der großen Lernerfahrung für die Studierenden und dem finden von generellen Aussagen für die Region, auch nützliche Handlungs- und Verhaltensempfehlungen für die beteiligten Betriebe zu finden, um zentrale Anforderungen junger Menschen bei der Wahl ihres Ausbildungsplatzes oder der späteren Berufswahl aufzugreifen und zu berücksichtigen. So sollen die Bedürfnisse und Angebote beider Parteien wechselseitig in Deckung gebracht werden. Die Reaktionen der beteiligten Unternehmen waren dabei sehr gut.

„Wir planen zukünftig weitere Unternehmen zu untersuchen und suchen dafür potentielle Kooperationspartner in der Region. So soll im kommenden Wintersemester erneut eine Studierendengruppe die Besonderheiten und Bedürfnisse der regionalen Wirtschaft untersuchen“, so Robert Kebbekus.

 

Quelle: http://www.vdsm.net/wronline/siegener-unternehmen-als-projektpartner-der-zukunftswerkstatt/